Akó in Langenegg: Stefania Paris berichtet …

In der Langenegg-Info Juni 2024 hatte sich im Ako-Bericht leider ein Absatz des vorherigen Berichtes hinzugefügt. Hier findet ihr den korrekten Bericht von Stefania. 

Ich bin eine Südtirolerin mit italienischen Wurzeln und fühle mich als Europäerin. Geboren Anfang der 70er Jahre in Meran, wuchs ich im Spannungsfeld zwischen der deutsch- und italienischsprachigen Gemeinschaft auf und besuchte bis zur Matura die italienische Schule. Wie viele Südtiroler sehnte ich mich nach einer gemeinsamen Identität, die ethnische Unterschiede überwindet und das Zusammenleben fördert.

Als junge Erwachsene begab ich mich auf eine persönliche und berufliche Entdeckungsreise durch Italien und Deutschland, bevor ich mich nach 20 Jahren in Langenegg niederließ. In dieser prägenden Zeit lebte ich in Trento, Stuttgart und München. Dank seiner gut vernetzten Forschungseinrichtungen bot München den idealen Rahmen für meine Promotion. Tagsüber forschte ich in den Laboratorien der Technischen Universität an Abwasserthemen, während ich abends in die lebhafte Kulturszene der Großstadt eintauchte. Mein Wechsel in die Wirtschaft brachte mich aufs bayerische Land, wo ich bei einem familiengeführten Maschinenbauunternehmen für internationale Innovationsprojekte zur Abwasserreinigung und Wasserwiederverwendung zuständig war. Der Technologietransfer in den Ländern erforderte intensive Reisen, darunter nach Peru, Südafrika und Vietnam. Angetrieben von der Sinnhaftigkeit meiner Tätigkeit, war ich unermüdlich im Einsatz.

Im Jahr 2015 zog ich mit all meinen Büchern nach Langenegg und gründete eine kleine Familie. Seit neun Jahren lebe ich nun mit meinem Sohn Matteo und meinem Mann Christian Nußbaumer in der Parzelle Kuhn. Langenegg ist mittlerweile meine „Herzensheimat“. Ich liebe das harmonische Landschaftsbild mit seinen Wiesen und Wäldern und schätze den trockenen Humor und die Hilfsbereitschaft der Einheimischen. Die Mischung aus Tradition, kleinräumigen Strukturen, regionalen Vernetzungen und vorausschauendem Denken macht das Leben in Langenegg besonders. Ehrenamtlich engagiere ich mich in den örtlichen Gremien, um mit Gleichgesinnten Projekte für ein lebenswertes Dorf zu verwirklichen. Auch beruflich eröffnen sich hier für mich neue Perspektiven. Als beratende Umweltingenieurin decke ich mit computergestützter Prozesssimulation das Optimierungspotenzial für Kläranlagen auf und erarbeite Empfehlungen zur Effizienzsteigerung. Voller Vorfreude blicke ich auf zukünftige Begegnungen und weitere spannende Erfahrungen in der Langenegger Gemeinschaft.