Was trägt Langenegg seit 100 Jahren?

Dieses Mal: Experimentierfreude

Eigenverantwortung, Kooperationsfähigkeit und Gestaltungswille. Diese drei prägenden Eigenschaften haben wir uns in den ersten Ausgaben der diesjährigen Langenegg-Info bereits angeschaut. Heute geht es um unsere Experimentierfreude.

Experimentierfreude in einer Gemeinde zeigt sich durch die Bereitschaft, neue Ideen und Ansätze auszuprobieren, auch einmal Risiken einzugehen und aus Fehlern zu lernen. In agilen Organisationen wird nach dem Prinzip von „Planen – Umsetzen – Lernen“ vorgegangen. Dieser kontinuierliche Zyklus hilft, Projekte erfolgreich umzusetzen, rasch zu lernen und kontinuierliche Verbesserungen zu erzielen.

Experimentierfreude ist nur möglich, wenn wir uns auch in der Gemeindeentwicklung an den agilen Prinzipien orientieren. Das heißt für uns:

Offenheit für Innovationen:
Wir sind offen für innovative Ideen und Ansätze, die darauf abzielen, bestehende Herausforderungen zu lösen oder neue Chancen zu nutzen.

Bürger:innenbeteiligung und Feedback:
Wir beziehen Bürger:innen aktiv in Prozesse ein und holen Feedback ab. Dies ermöglicht uns, die Bedürfnisse und Prioritäten der Bürger:innen besser zu verstehen und die richtigen Maßnahmen zu setzen. Beispiele: der jährliche Lebensqualitätsindex als Barometer für die Zufriedenheit im Dorf oder der aktuelle Dorfzentrumsentwicklungsprozess.

Kleine, schnelle Maßnahmen:
Wenn es möglich ist, testen wir neue Ideen möglichst rasch mit kleinen Pilotprojekten (und messbaren Zielen) anstatt direkt in große und langwierige Projektentwicklungen zu starten. Vieles davon wird in den Arbeitsgruppen und Initiativen umgesetzt, die sich aus Bürger:innen und politischen Mandatar:innen zusammensetzen.

Lernen aus Erfahrungen:
Sowohl Erfolge als auch Misserfolge betrachten wir als Lernmöglichkeiten um unsere Strategien und Ansätze entsprechend anzupassen. Dazu reflektieren wir jährlich und kommunizieren unsere Erkenntnisse offen und transparent.

Partnerschaften und Kooperationen:
Als experimentierfreudige Gemeinde setzen wir stark auf Partnerschaften, um Ressourcen zu bündeln und gemeinsam innovative Projekte umzusetzen. Beispiele: Energiegemeinschaft Vorderwald, Finanzverwaltung Vorderwald, FC Rotenberg, etc.

Anpassungsfähigkeit:
Zusätzlich zu unseren langfristigen Strategien handeln wir interaktiv und setzen auch kurzfristige Ziele, die basierend auf neuen Erkenntnissen und Erfahrungen auch angepasst werden können. Ein Beispiel dazu: die neue Ausrichtung der Jugendarbeit mit dem „Jugendraum 2.0“

Wir wünschen uns, dass wir als Gemeinde auch in den nächsten 100 Jahren die Lust am Ausprobieren behalten und damit die laufenden Veränderungen proaktiv mitgestalten.

Katharina und Thomas